Stand 23.10.18

Die Tacheles Story

1.Der Krieg war vorbei

´89 in West-Berlin, mitten im Biotop der menschlichen Schutzschilde, auf der Insel in im Osten.

Die Gesetze, abgesehen von der Wehrpflicht, waren wie in Westdeutschland, wurden aber anders gelebt.

Neben der Abteilung „Freiwillige Polizeireserve“, herrschten zumindest in den angesagten Stadtteilen andere, alternative, linke Gruppen, Freaks, Punks, Flüchtlinge, Künstler aller Richtungen.

In der TAZ stand mal, der wahre Sozialismus habe in West-Berlin stattgefunden – und ich kann das bestätigen.

Man konnte arbeiten – oder  auch nicht.

Die Buden waren billig, man hatte wenig Geld, wie die Anderen.

Es gab weniger Unterschiede und den Dauerversuch, mit gefundenen oder selbstgebauten Objekten Zufriedenheit herzustellen, zu experimentieren, Dinge anders zu denken, jenseits von Gewinn-maximierung.

Man bewegte sich einfach in anderen Wertemaßstäben.

Dann kam der Sommer `89.

Es herrschte eine gewisse Routine in West-Berlin.

Im Osten kam es immer mehr zu Zwischenfällen und Protesten.

Weder der Besuch Gorbatschows, noch die Wahlen, hatten die Führung der DDR gestärkt, sondern Gegenteiliges bewirkt.

Mit der Besetzung der Prager Botschaft der BRD, der Grenzöffnung in Ungarn, begann dann eine unablässige Aneinanderreihung von unglaublichen nichtvorhersehbaren Ereignissen.

Nachrichten wurden zur Grundnahrung.

Dann die vielfach beschriebene Öffnung –

Eine unblutige Revolution, dank kollektiver Intelligenz

Jeder konnte überall hin, überall war Bewegung, Leichtigkeit, Neugier .

Post und Bank wurden zu No-Go-Areas, Schlangen vorm Aldi.

Prinz-Heinrichmützen standen ungläubig vor der Galerie „Unwahr“ in der Reichenberger Strasse, Kreuzberg, und rätselten über den Geschäftszweck des Ladens, weil nur ein Sofa ausgestellt war und das auch noch frequentiert war.

Es war ein epochales Ereignis und es war das starke Gefühl es selbst erleben zu dürfen.

*story Mauerloch, Gruppe „Unwahr“.

Der Krieg, in dem West-Deutsche auf Ost-Deutsche und Ost-Deutsche auf West-Deutsche geschossen hätten, die ein oder andere Bombe gezündet worden wäre, damit anschließend nochmal die USA und Sowjets an den Verhandlungstisch zurückzukehren,      w a r      v o r b e i .

  1. Zurück in die Steinzeit

Natürlich gab es die Neugier von uns im Westen auf den Osten.

Wenn man keine Verwandte im Osten hatte, konnte man sich das Leben dort nicht vorstellen und wenn doch, dann nicht wirklich.

Und jetzt, in einen verunsicherten Staat, namens DDR, dessen Organe und Behörden sich täglich mehr auflösten.

Wir unternahmen Expeditionen in den Osten, inspizierten leere Häuser auf ihre Bausubstanz und Besetzbarkeit (Grösse, Lage, Strom ,Wasser, Bausubstanz).

Im Februar `90 trat Leo Kondeyne auf uns zu, und bat uns ein Haus in der Oranienburger Strasse zu besichtigen und uns der Besetzung anzuschliessen.

Wir fanden eine Gruppe vor, die unter der Initiative der Band „Tacheles“(Leo Kondeyne), das Nebengebäude der damaligen Ruine besetzt hatten und von dort einen Durchbruch in der 3.Etage in das spätere Kunsthaus Tacheles vorgenommen haben.

Ein Verein Tacheles war schon gegründet, aber es ging nicht weiter.

Nach Sichtung und Gesprächen beschlossen wir, „UnWahr“, geschlossen, in das Projekt einzusteigen.

Zugute kam uns die Erfahrung mit der Kunstbesetzung „Stuttgarter Hof Hotel“, – Strom, Wasser, Ausstellung, Performance – , sowie die Praxis bei den Messe- und Bauarbeiterjobs, die wir zeitweise ausübten.

 

…………….

Am Zoo und an Friedrichstrasse standen die Geldwechsler.

  1. Überfall von rechten Horden
  2. Der runde Tisch
  3. Umtausch für Kreative
  4. Cafe Zapata
  5. Der Verrat
  6. Fundus ante Portas
  7. Räumungsversuche der OFD
  8. Ein Vertrag
  9. Putsch von oben
  10. Eine Baustelle mit Tötungsabsichten
  11. Hitler für Arme
  12. Ich zahl nicht mehr
  13. Gerichtskrieg
  14. Die Causa Fundus-OFD
  15. Der Zwangsverwalter ohne Legitimation
  16. Die letzten Tage
  17. Bittere Pillen der Nachlese
  18. Nachlese

Quellennachweise :

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